{title: Der Dorftrottel} {subtitle: Ludwig Hirsch} Die [am]Hebamm is schon do, heut [dm]Nacht wird's soweit sein, [G]die Bäuerin is ruhig, es geht ihr [am]gut. [am]Der Bauer steht im Weg, [dm]sie lächeln ihm aus der Stuben, er [G]brummt und zeigt nicht, dass er sich freut auf den [am]Buben. Und [dm]weich [G]fällt der [am]Schnee, [dm]Herrgott, d[G]ank dir [am]sche. Der [am]Pfarrer schaut no vorbei, [dm]leise tritt er ein, er b[G]ringt an Bonboniere für die junge [am]Frau, man wird's ihr dann nachher geben, verg[dm]elts Gott für den Schnaps. Der P[G]farrer geht und flüstert zur Stuben hin an [am]Segen. Am [dm]Himmel w[G]ird's langsam [am]rot, [dm]Herrgott des [G]Kind is [am]tot. Wann die [F]Hexen tanzen im [C]Wald, wann der [F]Freitag auf den dreizehnen f[C]allt, wann [F]a Kind stirbt und vorher a [C]Nachtvogel [am]schreit, dann is [dm]soweit, [G]dann is so[am]weit. Der [am]Pfarrer geht durch's Dorf, er [dm]kennt sich net recht aus, a [G]eigenartige Stimmung liegt in der [am]Luft. Die [am]Männer sind ernst und schweigsam, [dm]ängstlich sand die Frauen, sie [G]sperren die Kinder ins Haus, die dürfen kan Schneemann [am]bauen. [dm]Plötzlich [G]wird's dem Pfarrer [am]klar, [dm]Herrgott irgend[G]wer is in Gef[am]ahr. Spät[am]er dann bei der Hebamm, [dm]da hocken ein paar beinand, geh[G]eimnisvoll murmelnd den Rosenkranz fest in der [am]Hand. Der [am]Pfarrer steht plötzlich am Bahnhof, a [dm]Koffer steht neben ihm, er [G]fahrt auf drei Tag in die Stadt, zu seim Bruder nach [am]Wien. Am [dm]Himmel dämm[G]erts s[am]cho, [dm]Herrgott der P[G]farrer fahrt einfach da[am]vo. Wann die [F]Hexen tanzen im [C]Wald, wann der [F]Freitag auf den dreizehnen f[C]allt, wann [F]a Kind stirbt und vorher a [C]Nachtvogel [am]schreit, dann is [dm]soweit, [G]dann is so[am]weit. Am n[am]ächsten Tag in der Früh, [dm]da treffen sie sich beim Wirt, mit [G]Dreschflegeln, Sicheln und Sensen und leuchtenden [am]Augen. Sie [am]singen Halleluja und [dm]wandern zu dem Haus, wo der [G]Dorftrottel grad blöd grinsend sei Suppen [am]sauft. Die [dm]Hebamm [G]schwingt's Kruzif[am]ix, [dm]Herrgott, der [G]Dorftrottel was no [am]nix. Sie [am]ham des Haus erreicht, [dm]die ersten Staner fliegen, der [G]Dorftrottel schreit nach dem Pfarrer, aber der is ja net [am]da. Sie [am]zerrn ihn auf die Wiesen, er [dm]want wie a klans Kind, sie [G]haun ihn solang bis ihm's Hirn aus der Nasen [am]rinnt. Nach[dm]her fallens auf die [G]Knie und dan [am]beten, dem [dm]Bauern sei Kind kann [G]endlich den Himmel bet[am]reten. Und [dm]weich f[G]allt der [am]Schnee, [dm]Herrgott [G]dank dir [am]sche.